Kinderbetreuungsatlas der AK Steiermark 2024 ist ONLINE
Leichte Entspannung, punktuelle Verbesserungen
So könnte man die Ergebnisse des mittlerweile 11. steirischen Kinderbetreuungsatlas zusammenfassen, der am 5. September von der Arbeiterkammer Steiermark präsentiert wurde.
Digitaler Atlas
Mit der seit 2021 bestehenden digitalen Version des Kinderbetreuungsatlas kann die Vielfalt der steirischen Angebotslandschaft differenziert dargestellt werden. Wurde in den Jahren zuvor lediglich die Anzahl der jeweiligen Einrichtungen einer Gemeinde erfasst, so wurde heuer erstmals erhoben, wie viele Gruppen verschiedener Betreuungsformen aktuell pro Gemeinde zur Verfügung stehen.
Auswertung zeigt Stadt-Land-Gefälle
von 286 steirischen Gemeinden erfüllen heuer 151 – zwei weniger als im Vorjahr – die Kriterien für die "Kategorie A" (dunkelgrün): Sie alle verfügen über eine Betreuungsmöglichkeit für Kinder unter drei Jahren, einen Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder.
Die Zahl jener Gemeinden, die darüber hinaus den zusätzlichen Kriterien des "Vereinbarkeitsindikators für Familie und Beruf" (VIF) gerecht werden (rot gefärbt), ist leicht gestiegen.
So verfügen heuer 73 Gemeinden (im Vorjahr waren es 72) über Betreuungsangebote für Kinder von null bis zehn Jahren mit Öffnungszeiten, die beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglichen.
Die aktuelle Auswertung zeigt, dass von insgesamt 1.561 Kindergartengruppen steiermarkweit nur knapp 40% regulär ganztägig geführt werden. Wird die Stadt Graz hier nicht berücksichtigt, liegt diese Quote sogar bei nur rund 30%, in Graz hingegen sind knapp 80% aller Kindergartengruppen Ganztagsgruppen. Verschiedene speziell konzipierte Angebotsformen (flexible Nachmittagsbetreuung, Spielgruppen, Tageselternbetreuung) ergänzen jedoch die überwiegend halbtägige Betreuung im ländlichen Raum und sorgen dafür, dass Familien mit dringendem Betreuungsbedarf auf eine längere Betreuung zurückgreifen können.
AK fordert "Masterplan" für die Kinderbetreuung
Die Arbeiterkammer fordert von der Politik einen Masterplan mit klaren Zielen für die Zukunft. Dieser Plan umfasst einen weiteren Ausbau an Kinderbetreuungsplätzen, damit verbunden auch mehr Ausbildungsplätze und Anreize für Absolvent:innen, den Beruf auch tatsächlich auszuüben. Langfristiges Ziel: Ein Rechtsanspruch auf einen kostenfreien Betreuungsplatz. Um diesem Ziel näher zu kommen, brauche es aber ausreichend finanzielle Mittel für die Gemeinden - einerseits zum Ausbau, andererseits aber auch zum Betrieb von Kinderbetreuungseinrichtungen, so die AK.